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Sparen muss das Land, …

Sparen muss das Land, Regieren
kostet viel und immer mehr.
Subventionen, Regulieren,
schnell sind alle Kassen leer.

Wir bezahlen noch und nöcher
eins ums andere Projekt,
und die großen Haushaltslöcher
werden irgendwo versteckt.

Das bedeutet, die Regierung
ist zu teuer, aufgebläht,
nur nach einer Reduzierung
sie auf klein’ren Füßen steht.

Würd‘ ich so mein Leben führen
„Ich geb‘ mehr aus, als ich hab‘“,
würd‘ ich sicher sehr bald spüren,
dass ich geh‘ am Bettelstab.

Geld, gedacht zur Zweckverwendung,
wie im Haushaltsplan fixiert,
lockt – wie immer – zur Verschwendung,
und man sieht, wohin das führt.

Doch statt drüber nachzudenken,
was ist lässlich, was muss sein,
an Versprechen, an Geschenken,
stopft man immer mehr hinein,

wachsen Wünsche und Begehren,
weg ist die Bescheidenheit,
so, als könnt‘ man einfach mehren,
was man braucht, zu jeder Zeit.

Nein, wir können uns nicht leisten
sechzehn Länder mit Programm,
hier verschwendet man am meisten,
deshalb sind wir alle klamm.

Streicht zusammen, helft beim Sparen,
Bundestag und Bundesrat,
besser können wir dann fahren,
effektiv in Rat und Tat.

Denn weil viele Köche rühren
ihren Brei, bis er verdirbt,
werden Bess‘rung wir erst spüren,
wenn das Volk die Macht erwirbt.

Wir halbieren die Diäten,
lehnen ab, was uns nicht passt.
Viele Gremien mit den Räten
werden gleich von uns geschasst.

Was wir wollen, was wir träumen,
spielt nun keine Rolle mehr;
denn in überfüllten Räumen
drücken Sorgen uns sehr schwer.

Was habt ihr aus unserm Leben,
was aus unsrer Welt gemacht.
Für die Mittel, die wir geben,
werden wir noch ausgelacht.

Ja, ich sag’s, ihr seid zu viele,
die auf unsere Kosten lebt.
Kommt und seht der Menschen Ziele,
denen wenig Recht ihr gebt.

Tauben fliegen ja zu Tauben
gern hinzu, und immer mehr.
Geld will man den Ärmsten rauben,
bis die haben gar nichts mehr.

Wartet ab, die nächsten Wahlen,
müsst ihr dann als Warnung seh‘n.
Wenn wir immer für euch zahlen,
woll’n wir nicht mehr mit euch geh’n.

Wollt ihr sparen, müsst ihr streichen,
viel, an das ihr euch gewöhnt.
Denn die Menschen ihres gleichen,
fühlen sich von euch verhöhnt.

Wichtig ist, ihr müsst verzichten,
auf sehr vieles, was euch schmeckt.
Um die Welt frisch auszurichten,
wird dann manches neu entdeckt.

Nur gemeinsam überwinden,
keiner schafft es ganz allein.
Neue Wege sind zu finden,
und sie müssen offen sein.

Wünsche werden wahr, nur diese,
die man selber zahlen kann.
Wir sind nicht im Paradiese,
und wir schreiben nichts mehr an.

© 2010  Gisela Kibele

Brief an A.M.; kurze Antwort, keine Folgen

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