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1. Mose 29+30: Jakobs Dienst

Der Jakob jetzt nach Osten zieht,
viel Neues auf dem Weg er sieht.
Und eines Tages kommt er dann
zum Brunnen, nahe bei Haran.

Es hüten Hirten an dem Ort,
zu tränken ihre Schafe dort.
Die fragt der Jakob: „Sagt mir an,
kennt ihr aus Haran auch Laban?“


„Wir kennen ihn, es geht ihm gut.

Schau her, da kommt mit frischem Mut
die Rahel, seine Tochter, her.“
Der Jakob mag die Rahel sehr.

Er wälzt den Stein vom Brunnenloch,
und sagt zu Rahel: „Tränke doch
die Schafe gleich und hör mir zu;
wir sind Verwandte, ich und du.“

Weint laut: „Ich bin Rebekkas Sohn.“
Küsst Rahel; Rahel läuft davon
erzählt es ihrem Vater schnell;
der eilt zu Jakob auf der Stell‘;

er herzt ihn, nimmt ihn bei sich auf.
Erzählt dem Laban gleich darauf
von allem, was geschehen ist,
und Laban sagt: „Fürwahr, du bist

gewachsen wie mein Fleisch und Bein.
Jetzt richte du bei mir dich ein.“
Der Jakob dient bei ihm als Knecht.
Dem Laban war’s nicht lange recht:

„Du dienst mir gut, hast du dir schon
gedacht, was du dir wünschst als Lohn?“
„Du hast zwei Töchter; ich bleib hier
und diene sieben Jahre dir.

Dann gibst du Rahel mir als Frau.“
Der Laban sagt: „Ja, ganz genau,
so machen wir’s, ich geb‘ sie dir,
bevor ein andrer nimmt sie mir.“

Die Hochzeit war nach sieben Jahr‘,
ein großes Fest macht Laban gar.
Doch legt er Lea dann ins Bett,
der Jakob merkt das viel zu spät.

Am Morgen, als er aufgewacht,
da war er mächtig aufgebracht.
Er sprach zu Laban: „Sag mir an,
warum hast du mir das getan?“

Doch Laban meint: „Jetzt sei doch still,
die Sitte unsres Landes will,
dass erst die Ältere gefreit,
danach die Jüng’re wird bereit.

Doch rate ich dir im Vertrau’n:
behalt‘ die Lea; ich will schau’n
dass ich dir noch als zweite Frau
auch meine Rahel anvertrau‘.

Doch eins erwart‘ ich, das ist klar:
du dienst mir nochmals sieben Jahr.“
Der Jakob stimmt dem Handel zu;
so hat er erstmal seine Ruh‘.

Der Herr, der über Jakob wacht,
sieht, was der Jakob hat gemacht.
Der Lea wird das Leben schwer,
denn Jakob liebt die Rahel mehr.

Dank Gott hat Lea einen Sohn,
erst Ruben, danach Simeon.
Dann Levi, Juda sie gebar,
das war die ganze Kinderschar.

Die Rahel schaute voller Neid,
denn in der ganzen, langen Zeit
hat sie geboren noch kein Kind.
Doch dann sie eine Lösung find’t:

Zu Bilha schickt den Jakob sie,
zu ihrer Magd; und wenn dann die
ein Kind bekommt, die Rahel denkt,
dann hat Gott mir ein Kind geschenkt.

Der erste Sohn wird Dan genannt;
und Bilha wird nochmal erkannt
gebiert den Naphthali als Sohn.
Die Rahel sieht’s als ihren Lohn

Für ihren Kampf mit Lea an.
Doch die schickt Leibmagd Silpa dann
zu Jakob. Der tut, was er kann.
Von ihr wird Gad geboren dann.

Ein zweites Mal sie schwanger ist,
gebiert den Asser nach der Frist.
Jetzt jauchzt die Lea himmelhoch,
mich muss der Jakob lieben doch!

Der Ruben, Leas erster Sohn,
geht auf das Feld alleine schon.
Er findet Liebesäpfel*) dort,
nimmt sie für seine Mutter fort.

Die Rahel hat es gleich gemerkt,
weiß, dass ein Liebesapfel stärkt.
„Ach Lea, gib mir auch davon.
Ich lasse dann dafür als Lohn

Den Jakob heute Nacht zu dir.
Ich muss sie haben, gib sie mir!“
Die Folge dieses Handels war:
Lea gebar den Isaschar.

Danach kam noch der Sebulon;
das war schon Leas sechster Sohn.
Als siebtes kam die Tochter dann
als letztes Kind, die Dina, an.

Die Rahel betet viel zu Gott;
der Herr erbarmt sich ihrer Not.
Ihr Sohn heißt Joseph, und sie sprach:
„Gott hat genommen meine Schmach“.

Sie dankt von Herzen ihrem Herrn
und bittet, er soll‘ ihr bescher’n
dazu noch einen zweiten Sohn.
Auch das wird wahr, ihr hört davon.

Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.

 

© 29.09.2011             Gisela Kibele

*) Alraune, Liebesapfel Mandragora autumnalis

In 2 Bibelstellen wird die Alraune erwähnt. Mit Liebesapfel sind hier die genießbaren,
wohlriechenden, pflaumenartigen, gelblichroten Früchte der Alraune gemeint.

Hohelied 7,14; 1. Buch Mose (Genesis) 30,14-16

(Weitere Infos zu „Alraune“ und „Liebesapfel“ gibt es im Internet)

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