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1. Mose 41: Träume des Pharao

 

 

Der Joseph im Gefängnis blieb,
wo seine Arbeit er betrieb;
doch Gott hat Größ’res mit ihm vor,
und hebt den Joseph hoch empor.
Und das kam so: der Pharao
wird durch zwei Träume gar nicht froh.
So träumt er einst, dass aus dem Nil
ihm Kühe stiegen, ziemlich viel.

Die Kühe waren schön und fett,
so, wie man’s gern bei Kühen hätt‘.
Es waren sieben an der Zahl.
Danach noch sieben, dürr und schmal
und hässlich, wie er nie geseh’n.
Die Mag’ren zu den Fetten geh’n
und fressen die mit Haut und Haar,
bis nichts mehr davon übrig war.
Der Pharao wacht danach auf,
schläft wieder ein und träumt darauf,
von sieben Ähren, dick und voll,
die trägt ein Halm nur, wundervoll.
Nur kurz darauf in dem Gebiet
noch weit’re Ähren er dort sieht.
Sie waren sieben an der Zahl,
versengt und dürr, ganz dünn und schmal.

Die haben, ehe man’s gedacht,
sich über alle hergemacht,
die stark und voll und reif und schön
bei ihnen auf dem Acker steh’n.
Verschlungen war’n die Chancen jetzt.
Der Pharao war sehr entsetzt;
will wissen, wer erklären kann
und holt so manchen klugen Mann,
weil er bekümmert und verstört
gar nicht versteht, was er gehört
im Traum und auch gesehen hat.
Er holte alle aus der Stadt
und auch aus fernerem Gebiet,
weil er nur ein Lösung sieht;
Er ist nun in Erklärungsnot,
weiß nicht, was seinem Lande droht.
Da redete der Oberschenk,
dem jetzt ganz plötzlich eingedenk.
was im Gefängnis einst geschah,
dass Joseph dereinst alles sah,
was sie geträumt und ihm gesagt.
Der Pharao, der nicht viel fragt,
holt Joseph aus dem Kerker raus
und lädt ihn ein zu sich nach Haus.
Der Joseph geht gleich zum Friseur,
lässt scheren sich und macht noch mehr:
er zieht sich frische Kleider an
und geht in den Palast sodann.
Dem Joseph Pharao erzählt
die Träume, die ihn sehr gequält
und sagt: „Du bist der richt’ge Mann,
der mir das alles deuten kann.“
„Nicht ich bin der, der alles kennt,
Gott ist’s, der dir die Zukunft nennt.
Er lässt mich seh’n, was er gemeint
und dir ganz unerklärbar scheint.“
„Die Träume sind vom gleichen Stil.
Gott will dir sagen, dass er viel
in sieben Jahren für dich tut.
Ägypten geht’s dadurch sehr gut.“
„Doch sieben Jahre gleich danach,
gibt’s für das Volk nur Weh und Ach;
denn dann kommt eine Hungersnot,
die allen mit dem Tode droht.“
„Du sollst in diesen fetten Jahr’n
zur Rettung das Getreide spar’n,
dass später in der Hungerszeit
für alle Nahrung liegt bereit.“
„Zwei Träume in derselben Nacht,
bald wird von Gott es wahrgemacht.
Drum geh und lass jetzt Speicher bau’n;
die Menschen werden dir vertrau’n.“
Zu Joseph Pharao sich neigt:
„Gott hat dir alles angezeigt,
was kommt und wie die Hungersnot,
hier alles Leben sehr bedroht.“
„Du bist für uns der richt’ge Mann,
der alles bestens planen kann.
Beginne gleich, bald kommt die Zeit,
wenn alle Welt nach Essen schreit.“
„Nichts Bess’res kann passieren mir,
Fang schon mal an, Gott ist mir dir.
Mein Stellvertreter wirst du jetzt,
die Stelle ist noch nicht besetzt.“
Den Landesvater nennt er ihn
und gibt ihm Schmuck und Kleidung hin,
sehr kostbar und von feinster Art;
ja, daran hat er nicht gespart.
Der Joseph wird bekannt im Land,
wird Zaphenath-Paneach genannt.
Auch eine Frau bekommt er schon:
des Priesters Tochter kommt aus On.
Als später dann die Asenath
zwei Söhne ihm geboren hat,
da gab’s noch keine Hungerzeit.
Doch die war da schon nicht mehr weit.
Der erste Sohn Manasse war,
denn Joseph war inzwischen klar,
dass Gott ihm reichen Segen schenkt
und seine Schritte richtig lenkt.
Den Zweiten nennt er Ephraim,
weil Gott voll Güte doch noch ihm
Gelingen bringt in allem Tun.
Zeit bleibt ihm nicht, um auszuruh’n.
Die sieben Jahre waren reich
und Joseph sammelt ein sogleich
die Frucht, die ja im Überfluss,
dort wuchs; für ihn war Sammeln Muss.
Und später in der Hungersnot,
da hatte er genügend Brot,
um abzugeben, was noch fehlt,
bevor der Hunger endlos quält.

 

Als dann die Not sehr lang besteht,
und Nahrung Richtung Luxus geht,
macht Joseph alle Türen auf
und zögert nicht mit dem Verkauf.
Ägypten war ja nicht allein,
denn Hunger herrscht allgemein
in allen Ländern rings um her;
dort gab es lang schon gar nichts mehr.
 

Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später. Bis demnächst.

 

© 01.06.2018       Gisela Kibele

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