Das Volks- und Kinderlied von der „Schwäb’schen Eisenbahn“ hat schon viele begeistert. Zur Auffrischung der Erinnerung: hier kann man es im Originaltext aufrufen, wobei es natürlich Varianten mit kleineren Unterschieden gibt.
Selbstverständlich kann man nicht von jedermann erwarten, dass er der schwäbischen Mundart mächtig ist. Hier folgt eine annähernde Übertragung ins gemäßigte Hochdeutsch, die vielleicht für manche etwas verständlicher und auf dieselbe Melodie zu singen ist; sowie eine neue Fassung, die sich mit den aktuellen Gegebenheiten auseinandersetzt.
Bei der schwäb’schen Eisenbahn
hält der Zug recht häufig an:
Stuttgart, Ulm und Biberach,
Meckenbeuren, Durlesbach.
Trulla trulla, trullala, trulla, trulla, trullala,
Stuttgart, Ulm und Biberach,
Meckenbeuren, Durlesbach.
Auch ein Bauer wollte fahren
mit den schwäb’schen Eisenbahnen.
Geht zum Schalter: „Seid so nett,
eine Karte ich gern hätt‘.“
Trulla …
Eine Ziege tat er kaufen,
und die soll ihm nicht entlaufen,
darum bindet er sie dann
an den letzten Wagen dran.
Trulla …
„Liebe Ziege, du musst rennen
und die Abfahrt nicht verpennen.“
Setzt sich in den Wagen rein,
wo die Frau schon wartet sein.
Trulla …
An der nächsten Stationen,
wo er will die Ziege holen,
findet er nur Kopf und Seil
an dem hint’ren Wagenteil.
Trulla …
Da packt ihn ein großer Zorne,
nimmt den Kopf mitsamt dem Horne,
wirft die Stücke, das ist wahr,
trifft den Schaffner hart sogar.
Trulla …
„Du musst mir den Schaden zahlen!
Du bist viel zu schnell gefahren!
Du allein nur schuldig bist,
dass mein Tier verloren ist!“
Trulla …
© 26.09.2015 Übertragung: Gisela Kibele
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Wie zumal in frühen Jahren
Eisenbahnen sind gefahren,
ist vorbei, das gibt’s nicht mehr:
neue Züge kamen her.
Refrain: Trulla, trulla, tullala,
trulla, trulla, trullala,
ist vorbei, das gibt’s nicht mehr,
neue Züge kamen her.
Früher noch mit Dampf betrieben,
gut zum Fahren, gut zum Schieben,
treibt jetzt Elektrizität –
trotzdem kommt sie oft zu spät.
Trulla …
Über Felder, durch die Wiesen
konnte man die Fahrt genießen.
Heut‘ sieht man fast gar nichts mehr,
denn viel‘ Tunnel mussten her.
Trulla …
Als die Loks noch richtig stampften
und aus vielen Löchern dampften,
war romantisch noch die Reis‘,
was fast niemand heut‘ mehr weiß.
Trulla …
Alte Zeiten sind verschwunden;
heute zählt man nur die Stunden,
die man braucht von hier bis dort:
ach, welch‘ schöne Zeit ging fort!
Trulla …
© 26.09.2015 Gisela Kibele
Einige der Aufnahmen von den Lokomotiven und
Zügen wurden von R. Kibele zur Verfügung gestellt.
Recht lustig, auf Volkslieder lässt sich gut etwas um- und dazu dichten. Das taten wir beide oft nach anregenden Theaterbesuchen!