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1. Mose 44: Josephs Brüder werden geängstigt

Weil diese Feier wirklich nett,
da gingen sie sehr spät zu Bett.
Am nächsten Morgen aber dann,
gleich fingen sie zu packen an.

Allmählich wurde es dann Zeit,
denn ihre Reise war sehr weit.
Der Joseph sagt dem Diener: „Pack
was reingeht, fülle jeden Sack!“

„Leg‘ dann ihr Geld auch mit hinein.
Dem Jüngsten aber stecke ein
den Becher, den ich immer nehm‘,
weil er so schön ist und bequem.“

Als morgens kam die Sonne raus,
da zogen sie zur Stadt hinaus
mit allen Säcken, voll und schwer.
Zum Glück fehlt ihnen jetzt nichts mehr.

Kaum waren raus sie auf dem Feld,
da hat der Diener sie gestellt
und hat gefragt: „Was fällt euch ein?
Mein Herr vermisst den Becher sein.“

„Wenn er aus diesem Becher trinkt,
weiß Joseph, was die Zukunft bringt.
Ihr habt sehr Übles grad getan.
Ich schau jetzt eure Säcke an.“

Die Brüder sind erstaunt ein Stück:
„Wir brachten doch das Geld zurück
vom letzten Mal, und diesmal auch,
da zahlten wir, wie’s guter Brauch!“

„Nachdem so gut er zu uns war,
da ist uns wirklich allen klar,
dass niemand heimlich etwas nimmt,
was nur für Joseph selbst bestimmt!“

„Falls du jetzt doch was findest hier,
dann soll der Bruder gleich mit dir
zurück zu Joseph im Palast,
damit du ihn als Sklaven hast!“

„So sei es“, sagt der Diener dann
und fängt auch gleich zu suchen an.
Er schaut in jedem Sack sofort,
ob er was findet an dem Ort.

Die Säcke haben nichts darin;
doch dann, bei Bruder Benjamin,
da findet er, was er vermisst.
Entsetzt der Benjamin jetzt ist.

„Du kommst gleich mit zu meinem Herrn,
der liest dir die Leviten gern,
denn klauen tut man einfach nicht.“
Ganz rot ist dabei sein Gesicht.

Die Brüder kehren wieder um
und sind vor Schrecken noch ganz stumm.
Sie reißen ihr Gewand entzwei;
auch Benjamin war mit dabei.

Als im Palast sie stehen dort,
da war auch Joseph noch vor Ort
und spricht: „Was habt ihr mir getan,
denn wisst, dass ich wahrsagen kann!“

„Was sollen wir dir sagen, Herr,“
sagt Juda, „ich versteh’s nicht mehr.
Nimm uns als Sklaven, uns und ihn,
sonst können wir zurück nicht zieh’n.“

„Geh’n wir allein zum Vater hin,
wir Brüder, ohne Benjamin,
dann bricht dem Vater gleich das Herz,
denn er erträgt nicht solchen Schmerz.“

„Sieh doch, der Vater ist schon alt,
hat einen Sohn verloren bald.
Verliert er jetzt noch Benjamin,
dann zieht das Leid zum Tod ihn hin.“

„Bevor die Reise schon begann,
da sagte uns der Vater an:
‚Bringt ihr den jüngsten Sohn nicht her,
braucht ihr euch nicht zu zeigen mehr.'“

„Du wolltest unsern Bruder seh’n,
darum ließ er ihn mit uns geh’n.
Mit großem Schmerz und angstbewegt.
Ich hab‘ die Bürgschaft vorgelegt“

„und ihm versprochen auf die Hand,
dass alle kommen in das Land
zurück, wo unser Vater wohnt.
Damit sich diese Reise lohnt.“

„Ich bleibe selbst als Sklave hier
und dien‘ mein Leben lang nur dir.
Doch lass den Knaben wieder geh’n,
der Vater muss ihn wiederseh’n.“

„Behalt‘ mich an des Knaben Statt,
auch wenn er doch gesündigt hat.
Ich könnt‘ nicht mehr vor sein Gesicht,
den Jammer auch ertragen nicht.“

Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.

© 14.06.2018       Gisela Kibele

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