1.
Zwar waren die Ägypter schlau,
doch die Hebräer ganz genau-
so; deshalb ist gescheh’n,
was wir in der Geschichte seh’n. |
6.
legt ihren Sohn ins Kästchen rein
und stellt es in den Nil hinein
ins Schilf am Ufer, wo es bleibt
und nicht den Fluss hinunter treibt.
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2.
Vom Hause Levi ging ein Mann
und schaut sich viele Mädchen an.
Ein Mädchen aus demselben Haus,
von Levi, das sucht er sich aus |
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3.
zu seiner Frau, sie mit sich nahm.
Als sie dann einen Sohn bekam,
freut sie sich sehr und stillte ihn.
Sie gibt ihn nicht dem Tode hin |
7.
Nicht weit blieb seine Schwester steh’n,
um aus der Nähe gleich zu seh’n
was jetzt passiert dem kleinen Kind.
Pharaos Tochter ihn bald find‘,
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4.
nach dem Gesetz des Pharao;
ein Vierteljahr verbarg ihn so.
Doch langsam wurde er zu groß;
sie fragte sich: „Was mach‘ ich bloß?“ |
8.
sie wollte baden hier im Nil.
Der Fund hält sie nun nicht mehr still;
schickt ihre Magd, sie soll doch geh’n
und holen, was sie hat geseh’n.
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5.
„Mein Sohn ist ja dem Tod geweiht,
bleibt er bei mir noch läng’re Zeit.“
Da baut ein Kästlein sie aus Rohr,
verklebt’s mit Harz und Pech zuvor; |
9.
Sie hebt des Kästleins Deckel hoch
und sieht ein Kind, das lebet noch.
Es weinte in der Dunkelheit;
das Kind tat der Prinzessin leid.
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10.
Die Schwester sieht dazu von fern:
„Soll ich mal schau’n, ich helf‘ dir gern,
such‘ eine Frau, die ist gewillt,
dass sie des Kindleins Hunger stillt!“ |
15.
Nun, eines Tages sieht er gut,
wie ein Ägypter voller Wut
auf einen der Hebräer haut.
da hat sich Mose umgeschaut
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11.
Die Schwester bringt die Mutter her:
„Kannst du mir helfen, bitte sehr!
Das Kind braucht Milch, hast du genug?
Ich will dir’s lohnen, Zug um Zug.“ |
16.
nach alles Seiten und er sah,
kein Mensch war in der Nähe da.
Da schlug er den Ägypter tot,
im Sand verscharrt ihn, weil sich’s bot.
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12.
Jetzt ging es gut von Jahr zu Jahr;
das Kind, das langsam größer war,
bracht‘ sie der Tochter Pharaos.
Die nimmt’s, als wär’s aus ihrem Schoß. |
17.
Am nächsten Tag, am gleichen Ort,
da sah er zwei Hebräer dort,
die hatten miteinander Streit
und schlugen sich, sie alle beid‘.
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13.
„Dies ist mein Sohn, ich habe ihn
gefunden dort im Nile drin.
Ich nenn‘ ihn Mose, denn er war,
als ich ihn fand, sehr in Gefahr.“ |
18.
Zu dem, der wohl im Unrecht war,
sprach Mose: „Das ist euch doch klar,
dass man den Bruder so nicht schlägt!“
Sie wurden noch mehr aufgeregt
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14.
Erwachsen wird der Mose bald
und ist von kräftiger Gestalt.
Zu den Hebräern auf dem Feld
hat er sich gerne zugesellt. |
19.
und einer sprach: „Wer bist denn du?
Lass uns doch, bitteschön, in Ruh‘,
wenn wir uns streiten, er und ich.
Bist du denn Richter über mich?“
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20.
„Ich habe gestern doch geseh’n,
was dem Ägypter ist gescheh’n.
Erschlagen hast du ihn, den Mann,
und tief im Sand verbuddelt dann.“ |
23.
Er rannte bis nach Midian
und hielt bei einem Brunnen an.
Er sitzt und schaut, was so geschieht,
bis er des Priesters Töchter sieht.
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21.
Der Mose hört es und erschrickt,
dass es nicht heimlich ihm geglückt.
Der Pharao, der davon hört,
der hat sich an der Tat gestört. |
24.
Die wollten Wasser schöpfen hier,
der Vater hatte viele Tier‘,
die hätten gerne sie getränkt.
Von Hirten wurden sie verdrängt.
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22.
Den Mose wollt‘ bestrafen er,
und diese Strafe war sehr schwer;
er würd‘ ihn töten, hier am Ort.
Der Mose rannte lieber fort.
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25.
Der Mose ärgert sich und spricht:
„So macht man’s doch mit Schafen nicht!
Und auch die Mädchen haben recht;
warum behandelt ihr sie schlecht?“ |
31.
Zippora schenkt ihm einen Sohn.
Und Mose sprach: „Das ist mein Lohn,
dass ich ein Fremdling bin im Land;
Gerschom hat er ihn gleich genannt.
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26.
Er holt gleich Wasser an dem Ort
und tränkt die Schafe auch sofort.
Die Mädchen gehen gern zurück,
zu ihrem Vater voller Glück. |
32.
Als läng’re Zeit vergangen war,
da starb der Pharao sogar,
der König von Ägytenland.
Das wurde bald im Land bekannt.
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27.
Der fragt: „Was ist denn heut‘ gescheh’n,
dass wir uns so schnell wiederseh’n?“
„Wir haben Hilfe heut‘ gehabt,
die Schafe hat ein Mann gelabt,“ |
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28.
„er hat geseh’n, was uns geschah,
er half, drum sind wir jetzt schon da.“
Der Vater, er hieß Reguël:
„Wo ist der Mann, holt ihn doch schnell.“ |
33.
Die Kinder Israel, die schrien
weil ihre Knechtschaft, wie es schien,
jetzt schlimmer wurde und zu hart.
Kein Ausweg mehr gesehen ward.
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29.
Zum Essen holten sie ihn dann,
der Mose nahm es gerne an.
Er kommt ins Haus und isst sich satt.
Gleich ’ne Idee der Priester hat. |
34.
Ihr Weheklagen kam zu Gott,
ihr Schreien zeigte ihre Not.
Er sah zur Hilfe einen Grund;
das war mit Abraham der Bund,
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30.
„Nimm dir zur Frau die Zippora,
die Tochter dort, sie steht schon da.“
Der Mose nimmt die Zippora
zur Frau; und bald es schon geschah, |
35.
mit Jakob und mit Isaak,
für die auch galt ja der Vertrag.
Die Kinder Israels er sah
und dachte sich: „Euch helf‘ ich, ja!“
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Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.
© 01.02.2019 Gisela Kibele
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