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1. Mose 42: Erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

Die Hungersnot, die prophezeit,
traf alle Länder weit und breit.
Die Menschen hatten gar nichts mehr
zu essen; alles kahl und leer.

Zu seinen Söhnen Jakob sprach:
„Der Hunger hält uns nachts noch wach.
Wo kriegen wir Getreide her?
Ägypten hat davon wohl mehr.“

„Zieht ihr dorthin, kauft kräftig ein,
und bringt es her; ich bleib allein
mit eurem Bruder Benjamin;
zu zehnt zieht ihr nach Süden hin.“

In Kanaan war Hungersnot,
Getreide gab’s nicht, auch kein Brot.
Mit ihnen zogen viele Mann
zu sehen, was man kaufen kann.

Im Land dort Joseph war Regent,
der seine Brüder gleich erkennt.
Er fragt sie:“Wo kommt ihr denn her?“
„Aus Kanaan, wir hungern sehr.“

Doch ihre Augen sehen nicht,
wer als Regent mit ihnen spricht.
Der Joseph sagt: „Ich seh‘ es schon,
ihr seid gekommen als Spion!“

„Das sind wir nicht, das liegt uns fern!
Getreide woll’n wir kaufen gern.
Denn wir sind Brüder, alle zehn;
der Jüngste durft‘ nicht mit uns geh’n.“

„Der zwölfte Bruder ging verlor’n.
Das war dem Vater stets ein Dorn
im Herzen. Darum kommen wir,
denn du hast viel Getreide hier.“

Doch bleibt den Brüdern nicht erspart,
dass Joseph spricht zu ihnen hart:
„Was ihr erzählt, das glaub‘ ich nicht,
beweist mir erst mal die Geschicht‘.“

Er sperrt sie ins Gefängnis ein;
drei Tage müssen sie dort sein.
Danach lässt er sie wieder raus,
schickt mit Getreide sie nach Haus.

Nur einer bleibt da, er ist Pfand
für sie, die er nach Haus‘ gesandt.
„Bringt euren jüngsten Bruder her,
denn euch zu glauben, fällt mir schwer.“

Ganz plötzlich wird den Brüdern klar:
das ist, wie’s einst mit Joseph war,
den sie verkauft an Handelsleut‘;
so geht es ihnen selber heut‘.

„Wir haben schwere Sünd‘ getan,
dereinst; jetzt kommt die Strafe dran;
was dort mit Joseph wohl geschah?
Jetzt kommen uns die Ängste nah!“

Weil Joseph alles wohl verstand,
hat er sich schnellstens abgewandt;
denn er muss weinen. Dann nahm er
den Simeon als Geisel her.

Die Säcke füllt man mit viel Korn;
nicht mehr fühlt Joseph großen Zorn
auf das, was früher ihm geschah;
ihm sind die Brüder wieder nah.

Dann, auf dem Heimweg ist’s gescheh’n:
ihr Geld war dort im Sack zu seh’n.
Sie schauen ganz entsetzt sich an:
Was hat uns Gott hier angetan?

In Kanaan gekommen an,
sie konnten gleich erzählen dann
vom Herrscher in Ägyptenland,
der sie ‚Kundschafter‘ hat genannt;

von ihrem Kerkeraufenthalt,
aus dem sie schon entlassen bald;
dass Simeon, ihr Bruder, war
dort immer noch sehr in Gefahr.

Um wieder freizukriegen ihn,
da bräuchten sie den Benjamin.
Der Vater jammert ziemlich laut,
dass ihnen der Regent nicht traut.

„Den Joseph hab‘ ich schon verlor’n,
dann Simeon, der mir gebor’n.
Jetzt kommt der Benjamin in Not;
Verschwindet er, das wär‘ mein Tod.“

Da sagt ihm Ruben: „Vater, hör!
ich weiß, es fällt dir richtig schwer,
Doch ich versprech‘ dir in die Hand:
den Sohn bring ich zurück ins Land.“

„Nimm meine Söhne, alle zwei’n,
die sollen dir Versprechen sein:
Ich komm mit Benjamin zurück,
auch Simeon, zu deinem Glück.“

 

 

Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.

 

 

 

© 04.06.2018       Gisela Kibele

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