Gebote der Gerechtigkeit und Nächstenliebe
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1.
Verbreite bloß kein falsch‘ Gerücht
und Beistand leiste du auch nicht
dem Schuldigen, das tu nicht, nein;
du sollst kein falscher Zeuge sein. |
6.
Hör‘, beuge nicht des Armen Recht.
Bleib fern, wenn eine Sache schlecht
und Lügen sind dabei im Spiel.
Hat jemand recht, bedenk soviel: |
2.
Der Menge sollst du folgen nicht,
die ihren Weg zum Bösen richt‘.
Gib keine Antwort vor Gericht,
der an der Wahrheit es gebricht |
7.
den, der unschuldig, doch im Recht,
sollst du nicht strafen, was ihn schwächt,
auch töten nicht. Denn ich gewähr
dem Schuld’gen keine Rechte mehr.
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3.
und gib auch nicht der Menge nach.
Begünst’ge keinen, weil er schwach.
Wenn deines Feindes Esel, Rind,
verirrt auf deinem Weg sich find’t, |
8.
Nimm du Geschenke auch nicht an,
die dich bestechen sollen dann.
Geschenke machen nämlich blind
die Sehenden und diese sind
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4.
dann führe sie ihm wieder zu.
Du sollst nicht bleiben ganz in Ruh‘,
wenn deines Widersachers Tier
du liegen siehst am Wege hier, |
9.
ganz schnell dabei, dass sie verdrehn
Tatsachen, wenn im Recht sie stehn.
Der Fremdling, der bei dir jetzt wohnt,
sei von Bedrückung ganz verschont;
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5.
den Esel, weil die Last zu schwer;
geh hin, lass‘ ihn im Stich nicht mehr
und hilf ihm auf, dem armen Tier,
selbst dann, wenn der Besitzer hier. |
10.
ihr wisset um des Fremden Herz,
dass er oft leidet großen Schmerz.
Denn ihr wart in Ägyptenland
Fremdlinge auch, das ist bekannt. |
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Sabbatjahr und Sabbat |
11.
Sechs Jahr‘ bestelle du dein Land
und nimm die Früchte in die Hand.
Im siebten Jahr soll es jedoch
in Ruhe liegen. Was es noch |
14.
Sechs Tage Arbeit sollst du tun;
am siebten Tage sollst du ruhn
und feiern. Ich will, dass dein Rind
und Esel auch die Ruhe find’t;
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12.
hervorbringt, ist für die gedacht,
die selbst nichts haben. Drum gib acht,
dass sich der Arme holt sofort,
was er an Essen findet dort. |
15.
desgleichen deiner Sklavin Sohn
und auch der Fremdling feiert schon.
Was ich gesagt, das haltet ein.
Eu’r Gott will ich alleine sein.
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13.
Was danach später rum noch liegt,
will ich, dass es ein Wildtier kriegt.
Genauso halt es mit dem Wein-
berg und dann auch dem Ölbaum dein. |
16.
So ruft nicht andre Götter an,
nennt auch nicht ihren Namen dann
und nehmt die nicht in euren Mund.
Das tue ich euch ernsthaft kund.
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Die drei großen Jahresfeste.
Opfervorschriften
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17.
Ihr feiert dreimal mir im Jahr
ein großes Fest, das sei euch klar.
Das erste Fest, das haltet ein,
Brot ungesäuert muss es sein. |
21.
Dreimal im Jahr erscheint vor mir,
dem Herrn, was männlich alles hier;
denn ich, dein Herrscher, will es sehn.
Beim Opfern will ich drauf bestehn,
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18.
Esst sieben Tage dieses Brot,
das ungesäuert, mein Gebot.
Im Monat Abib war’s so weit,
da endet‘ die Ägypten-Zeit. |
22.
dass nicht das Blut vom Opfer dann
zugleich mit Sauerteig liegt an;
auch dass das Fett von meinem Fest
man über Nacht nicht stehen lässt.
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19.
Mit leeren Händen nicht erscheint
vor mir; so ist das nicht gemeint.
Dann für die Ernte sei ein Fest
der ersten Früchte, die du säst. |
23.
Holst du die Erstlinge vom Feld,
dann wird das Beste hingestellt
ins Haus des Herrn, zu Gott gebracht,
der Segen, den er dir gemacht.
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20.
Das Fest der Lese ganz am End‘
des Jahres, wenn mit deinen Händ‘
du eingesammelt den Ertrag
der Arbeit, der im Felde lag. |
24.
Das Böcklein, das ihr essen wollt,
in Mutters Milch nicht kochen sollt.
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Mahnungen und Verheißungen
für die Zukunft
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25.
Sieh, einen Engel schick‘ ich dir,
der dich behüte und dich führ‘
auf deinem Wege zu dem Ort,
den ich bestimmt nach meinem Wort. |
26.
Gehorche ihm und hüte dich,
zu widersprechen, tu das nicht;
du sollst nicht widerspenstig sein,
er sagt das ja im Namen mein.
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27.
Wenn gegen ihn ihr aufbegehrt,
wird euch Vergebung nicht gewährt.
Wenn ihr auf seine Stimme hört
und tut, was ich von euch begehrt, |
34.
vor dir, dass jeder ist verzagt
wohin du kommst und weitersagt,
dass jeder flieht, so schnell er kann,
aus großer Angst gleich, Mann für Mann.
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28.
dann bleibe ich mit dir vereint
und deiner Widersacher Feind.
Mein Engel geht dann vor dir her,
dort hin, wo ich dir helfe sehr. |
35.
Angst, Schrecken schick ich dir voraus,
vertreibe sie aus ihrem Haus,
die Hewiter und Hethiter
und dazu die Kanaaniter.
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29.
Die Amoriter, Hethiter,
Perisiter und Hewiter,
auch die Kanaaniter noch
und Jebusiter will ich doch |
36.
Ich werd‘ sie nicht in einem Jahr
vertreiben gleich, denn es ist klar,
dass sonst das Land wird wüst und leer
und wilde Tiere kommen her. |
30.
vertilgen, wo sie gerade stehn.
Du sollst nicht zu den Göttern gehn,
die sie anbeten; diene nie
den fremden Göttern, so wie sie. |
37.
Doch nacheinander will ich dann
ausstoßen sie, denn du bist dran,
wenn du allmählich zahlreich bist,
das Land besitzt, so wie es ist. |
31.
Zerbrecht die Steinmale entzwei,
die Statuen reißt raus dabei.
Denn ihr sollt dienen eurem Gott,
dem Herrn, der segnen wird dein Brot |
38.
Die Grenze wird neu festgesetzt
von mir. Sie reicht für euch ab jetzt
vom Schilfmeer zum Philistermeer
und von der Wüste bis daher |
32.
und auch dein Wasser; noch dazu
hast du vor aller Krankheit Ruh‘,
weil ich sie von dir abgewandt.
Auch keine Frau in deinem Land |
39.
zum Euphratstrom. In deine Hand
geb‘ ich die Leute dort im Land.
Du stößt sie aus und vor dir her;
mach keinen Bund mit ihnen mehr. |
33.
soll Fehlgeburt erleiden schwer;
auch unfruchtbar ist keine mehr.
Alt will ich lassen werden dich.
Die Völker soll’n erschrecken sich |
40.
Auch ihren Göttern halt dich fern,
abspenstig machen sie dich gern,
so dass niemand mehr nach mir fragt
und nicht drauf hört, was ich gesagt. |
41.
Lass sie im Land nicht wohnen mehr,
das ich dir gab; sonst wird es schwer,
wenn sie verführ’n zur Sünde dich.
Das wird ein Fallstrick, hüte dich.
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Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.
© 24.05.2021 Gisela Kibele
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