Hilf mir, o Herr, ich sehe kein Entrinnen
in dieser lauten, atemlosen Zeit.
Ich will gern beten, möchte mich besinnen,
doch gibt es keine Ruhe weit und breit.
Hilf mir, o Herr, wenn ich in allem Rennen
das Ziel nicht finde, mir die Richtung fehlt.
Ich suche dich, Herr, möchte dich erkennen,
doch meine Schritte bleiben ungezählt.
Hilf mir, o Herr, bei dir nur find‘ ich Stärke
nach allem Laufen, Hetzen ohne Rast;
vergeblich sind doch Pläne und auch Werke
bevor du selbst, Herr, mich gefunden hast.
Auf dich, o Herr, auf dich nur will ich hoffen,
lass mich dich finden, hören auf dein Wort.
Du sagst, o Herr, du hältst die Arme offen;
nur du allein bist mir ein sich’rer Hort.
Wenn ich, o Herr, am Ende meiner Straßen
gelange zu dem wahren Ziel, zu dir,
dann willst du mir ganz ohne alle Maßen
das wahre Leben schenken, ganz bei dir.
13.06.2012 © Gisela Kibele