Manchmal fängt meine Welt an zu wanken;
alles ist verzerrt.
Mein Herz zittert vor Angst.
Manchmal kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen;
nichts scheint mehr sicher.
Manchmal entgleitet mir alles;
meine Hände flattern und finden keinen Halt mehr;
meine Knie werden weich;
vor meinen Augen ziehen dunkle Schatten vorbei.
Wohin ich mich auch umdrehe:
alles ist verändert;
meinen Platz im Leben sehe ich nicht mehr.
Wo finde ich Halt?
Wer gibt mir Sicherheit?
Freunde und Ratgeber wollen mir Hilfe aufschwatzen:
Riechöl, Duftkerzen, Sphärenmusik;
Heilsteine, Klangschalen, Spezialmassagen;
das alles hilft mir nicht.
Das alles erleichtert nur kurz;
aber ich brauche Hilfe auf Dauer.
In Kindheit und Jugend hatte ich von einem gehört,
dem ich vertrauen kann;
der stark ist und mir hilft.
Gibt es den noch?
Kann der mir jetzt helfen?
Wo finde ich den?
Ich bin schon so weit gegangen.
Aber wenn ich ihn rufe,
spüre ich: er ist nah.
Er ist nicht fern;
nur ich habe mich entfernt.
Herr, ich bin in die Irre gegangen.
Ich möchte dir wieder vertrauen.
Nimm mich wieder unter deinen Schutz.
Dann kann mir nichts geschehen.
Alle können sehen,
dass ich einen festen Halt gefunden habe
und nicht mehr zittere vor Angst.
Herr, es ist schön und beglückend,
bei Dir zu sein
und bleiben zu dürfen.
Amen.
© 2010 Gisela Kibele