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1. Mose 32: Jakob erwartet Esau

Bevor der nächste Morgen graut
steht Laban auf, er geht und schaut
nach Töchtern, Enkeln, die er küsst,
bevor er auf dem Heimweg ist.

Er segnet sie und zieht dann fort,
wohin er wohnt, an seinen Ort.
Und als der Jakob weiter zieht,
schon bald er Gottes Engel sieht.

Engelfigur Marktplatz Neudena Jagsttal

Ja, Gottes Heer begegnet ihm,
er nennt den Ort: Mahanajim.
Jakob schickt Boten vor sich her,
die sollen sich bemühen sehr

zu treffen seinen Bruder bald.
Dem Jakob wird es heiß und kalt,
als dann die Boten sagen an:
„Esau kommt mit vierhundert Mann.“

Der Jakob teilt den Tierbestand,
die Menschen auch, weil er so fand,
dass sie bei einem Überfall
nicht alle sterben auf einmal.

Der Jakob denkt darüber nach,
dass er ein großes Ungemach
dem Bruder selbst bereitet hat.
Er fürchtet sich, weil er das tat.

Er betet: „Herr, ich bin gering.
Ich bin nicht wert, dass ich empfing
Barmherzigkeit und Segen dein.
Zieh‘ wieder in dein Land hinein,

ich bin dir gut und helfe dir,
hast du gesagt, jetzt bin ich hier.
Der Esau kommt, ich weiß nicht wie;
ich jedenfalls hab‘ Angst wie nie.

Herr, du bist treu, ich glaub‘ daran.
Denn als ich einst hier den Jordan
durchschritten hatte, litt ich Not.
Ich hatte nichts, nicht einmal Brot.

Du hast gesagt, gib deine Hand,
ich will dich mehren wie den Sand;
so zahlreich wie der Sand am Meer
kommt Kind und Kindeskind daher.“

Voll Furcht blieb Jakob über Nacht,
hat als Geschenk zurecht gemacht
für Esau viele Tiere nun;
er hatte keine Zeit zu ruh’n.

Schickt seine Knechte Mann für Mann
mit Tieren immer ihm voran,
die er für Esau hat bestimmt.
Der Jakob hofft, dass der sie nimmt,

auch dass er weich wird im Gemüt;
denn Jakob weiß, was ihm sonst blüht.
Für alle Lüge und Betrug
hätt‘ Strafe er verdient genug.

Er blieb im Lager diese Nacht,
hat sich dann auf den Weg gemacht
bringt seine Frauen, Mägde, Söhn‘
zum Fluss, lässt sie hinüber geh’n.

Allein blieb er am Ufer steh‘n;
doch konnte er den Mann nicht seh’n,
der mit ihm rang im Dunkeln dann.
Und als das Morgenrot fing an,

war noch kein Sieger ausgezählt.
Der Jakob wurde dann gequält;
die Hüfte wurde ihm verrenkt
durch einen Schlag auf das Gelenk.

Doch als der Mann dann gehen will
bleibt Jakob auch nicht länger still.
„Ich lasse dich nicht gehen fort,
drum segne mich an diesem Ort.“

„Wie heißt du?“ fragt der Mann ihn dann.
Der Jakob sagt es ihm gleich an:
„Ich heiße Jakob; wie heißt du?“
Er lässt dem andern keine Ruh‘,

will wissen, wer ihn so geplagt.
Darauf der andre hat gesagt:
„Dein Name ist jetzt Israel.
Du hast gekämpft an dieser Stell‘

mit Menschen und mit Gott sogar.
Du bist gesegnet, das ist wahr.“
Doch Jakob hinkt seit diesem Tag,
damit er sich erinnern mag,

dass Gott ihm stets zur Seite steht,
wohin er hinkend immer geht.
Den Ort hat Pniel er genannt;
jetzt ging die Sonne auf im Land.

Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.


©  25.06.2012            Gisela Kibele

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