1.
Der Mose hütet jetzt ganz brav
des Schwiegervaters Herde Schaf‘.
Er treibt sie weiter, aus der Stepp‘
und kommt zu Gottes Berg Horeb. |
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2.
Den Engel Gottes er dort sieht
und Mose staunt, was dort geschieht.
Im Dornbusch eine Flamme brennt,
er sieht, was er bisher nicht kennt: |
6.
Mose verhüllt sein Angesicht,
Gott anzusehen, fürcht‘ er sich.
Dann spricht der Herr: „Ich habe wohl
mein Volk geseh’n, des Elends voll.“
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7.
„Ich habe ihr Geschrei gehört
und weiß auch um ihr Leid, das stört.
Ihr Elend habe ich erkannt
und werd‘ sie führen aus dem Land.“
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3.
Trotz Feuer bleibt der Busch heil steh’n,
das hat der Mose nie geseh’n.
Er nähert sich der Flamme jetzt;
doch bleibt er stehen, als zuletzt |
8.
„Ich werd‘ sie leiten, zu dem Zweck,
das neue Land ist sehr weit weg.
Ein Land, wo Milch und Honig fließt,
das Leben wird euch dort versüßt.“
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4.
der Herr ihn ruft: „Tritt nicht herzu,
erst auszieh’n musst du deine Schuh,
denn hier der Ort ist heil’ges Land.“
Barfuß steht Mose nun im Sand. |
9.
„Noch wohnen andre Völker dort
an dem von mir gewählten Ort;
Die Kanaaniter, Hethiter,
Amóriter und noch viel mehr.“
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5.
„Hör, Mose, Mose, es ist Zeit,
bring‘ du mein Volk in Sicherheit.
Ich bin dein Vater in der Not,
Abrahams, Isaaks, Jakobs Gott.“ |
10.
„Der Kinder Israel Geschrei
hab‘ ich gehört und mach‘ sie frei.
Ich hab‘ gesehen ihre Not;
sie sind bedrängt für etwas Brot.“
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11.
„Zum Pharao gehst du jetzt gleich,
er lässt euch frei aus seinem Reich.
Mein Volk führst in die Freiheit du;
hab‘ keine Angst, ich helf‘ dazu.“ |
16.
Zu Mose sagt Gott weiter dann:
„So sprich Israels Kinder an:
Er ist der Vater in der Not,
Abrahams, Isaaks, Jakobs Gott.“
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12.
Der Mose fragt: „Wer bin denn ich,
der Pharao, der kennt nicht mich.
Wie soll das alles denn gescheh’n?“
Und Gott sagt: „Ich werd‘ mit dir geh’n.“ |
17.
„Auf ewig bleibt der Name sein,
so will er angerufen sein.“
„Hol‘ jetzt die Ältesten herbei,
sag‘ ihnen, was geschehen sei.“
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13.
„Ein Zeichen wird es für dich sein,
wenn du sie führst, die Kinder mein,
hier an dem Ort ihr opfert mir,
so, wie ich es bestimmt jetzt hier“. |
18.
„Der Herr, schon uns’rer Väter Gott,
ist mir erschienen in der Not.
Abrahams, Isaaks, Jakobs Gott,
er weiß, dass wir hier sind bedroht.“
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14.
Zu Gott spricht Mose – der erschrickt –
„Wie sag‘ ich denn, wer mich geschickt?
Sie werden fragen, wie du heißt;
was außer dir ja niemand weiß.“ |
19.
Er hat geseh’n, was uns geschah,
und sagt: „Ihr bleibt nicht länger da.
Vom Elend in ein neues Land,
für Milch und Honig ist’s bekannt.“
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15.
Gott sagt zu Mose und der hört:
„Ich werde sein, der ich sein werd‘.
Das ist mein Name ‚Ich werd‘ sein‘.
Niemals lass‘ ich euch mehr allein!“ |
20.
„Noch leben andre Völker dort,
doch hab‘ ich ausgesucht den Ort,
für euch, die Kinder Israel.
Sie werden auf dich hören schnell.“
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21.
„Mit Israels Ältesten geh‘ du
zum Pharao, er hört dir zu:
Erschienen ist uns Gott, der Herr,
er ist der Gott der Hebräer.“ |
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22.
„Drei Tagereisen lass‘ uns geh’n
weit in die Wüste, bis wir seh’n
den Ort, zu opfern unserm Herrn.
Der Pharao hört das nicht gern.“ |
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23.
„Lässt euch nicht ziehen aus dem Land,
nur, wenn er spürt die starke Hand.
Ich strecke meine Hand dann aus,
und glaube mir, da wird was draus.“ |
24.
„Ich werde Wunder tun für euch;
der König lässt euch ziehen gleich.
Doch sollt nicht leer ihr geh’n hinaus,
Geschenke bringt ihr mit nach Haus.“
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25.
„Die Frauen nehmen gerne an,
was die Ägypter geben dann.
Gold-, Silberschmuck sie geben frei,
auch schöne Kleider sind dabei.“ |
26.
„Die zieht ihr euren Kindern an,
soviel ein jeder tragen kann.
Von den Ägyptern nehmt ihr dort
als Beute viel und tragt es fort.“
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Und wie es weitergeht im Text,
das schreib‘ ich später; bis demnächst.
© 24.02.2019 Gisela Kibele
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