Der Löwe im Zoo hinter Gittern
statt Wüste, das kann schon erbittern.
„Die Menschen vor mir,
was gaffen die hier?
Die lass‘ ich aus Frust jetzt erzittern.“
„Na wartet“, sagt er in Gedanken
und hebt seine vorderen Pranken;
ans Gitter sie drückt,
gleich alles erschrickt;
die Menge gerät jetzt ins Wanken.
Manch einer bleibt vorne noch sitzen.
Die Augen des Löwen, sie blitzen;
im Käfig sich dreht,
bis er richtig steht.
Durchs Gitter der Löwe kann spritzen.
Der Löwe entleert seine Blase,
der Duft steigt sehr streng in die Nase.
Wer kann, rennt schnell weg;
wer bleibt, hat den Dreck
und braucht dann `ne Reinigungsphase.
© 2011 Gisela Kibele
Dieses Gedicht hat einen real erlebten Hintergrund:
Im Frankfurter Zoo hatten sich viele Zuschauer vor
dem Löwenkäfig versammelt, um der anstehenden
Fütterung zuzusehen. Vorne standen – wie oft – die jungen,
kräftigen Leute; Familien mit Kindern – wie wir – hatten
keine Chance und blieben im Hintergrund; was sich
ja schließlich doch als Vorteil erwies. Unsere nicht
nur klammheimliche Schadenfreude nach den
beschriebenen Vorgängen ist sicherlich verständlich.
.
Das Gedicht ist als Limerick geschrieben.
Hier wird die Limerick-Form erklärt.
Liebe Oma,
das ist ein weiteres, sehr schönes Gedicht. Man ist richtig bei den Geschehnissen dabei.
Viele Grüße
Robert
Liebe Gisela, das Gedicht ist nett, man kann sich das gut vorstellen, was da geschehen ist. Prima!
Gruß Günther