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Spatz und Amsel

Denkt ein kleiner Vogelmatz,
„Piep“ – es war ein kleiner Spatz,
„beinah’ hätt‘ ich es vergessen,
ich will doch noch etwas fressen.“

Schnell hat er auch was entdeckt,
einen Wurm, der ihm so schmeckt.
Kaum hat er den Wurm genossen,
ist die Amsel sehr verdrossen.

„Dieser Wurm hat mir gehört!“
ruft der Amselhahn empört.
„Warte nur, dich werd‘ ich packen!“
schreit er und fängt an zu hacken

nach dem kleinen Vogelmatz.
Fort fliegt gleich der kleine Spatz
auf ein Dach dort in der Nähe,
dass die Amsel ihn nicht sähe.

Husch – die Amsel hinterdrein:
„Wart, dich krieg ich, Straf’ muss sein.“
Und die beiden Vögel sprinten;
Spätzchen vorn, die Amsel hinten.

Vogelmatz piept Weh und Ach,
beide rennen über’s Dach.
Fast kann Amsel ihn erwischen,
doch der Spatz springt zu den Büschen

und versteckt sich im Geäst.
Kommt die Amsel nach, sie lässt
jetzt in Ruhe unsern Kleinen.
Nächstenliebe, kann man meinen.

Doch sie ruft: „Du Kleiner da,
komm mir bloß nicht mehr zu nah‘!“
Dreht sich um und springt hinunter;
sie sucht neue Würmer, munter.

Die Verfolgung ist geschehen;
hab‘ es heute selbst gesehen.
Doch ob alles so gewesen
-nun, es ist doch gut zu lesen.


© 13.07.2011    Gisela Kibele

1 Gedanke zu „Spatz und Amsel“

  1. Liebe Gisela,
    das ist ein sehr schönes Tiergedicht. Diese Situation erlebe ich auch täglich im Hof. Deshalb kann man diesem Gedicht nur beipflichten. Schön das Du solche Erlebnisse, die Du bestimmt selbst beobachtet hast, in ein Gedicht fassen kannst. Alle Achtung.
    Gruß Günther

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